Nach einem kurzen Schüleraustausch in England, packte mich die Reiselust! Ich wollte nun wissen, was es heißt für längere Zeit in einem anderen Land zu leben, die Kultur kennenzulernen und die Welt für mich zu entdecken.
Als ich dann endlich ein Skype-Gespräch mit meiner zukünftigen neuseeländischen Gastfamilie vereinbart hatte, war ich unglaublich aufgeregt. Konnte es wahr sein, dass ich nun die Menschen auf dem Bildschirm sehen würde, mit denen ich das nächste halbe Jahr unter einem Dach leben würde? Und tatsächlich, ein paar Sekunden später lachten mir drei Mitglieder der sympathischen fünfköpfigen Familie vom Bildschirm entgegen. Die Familie hatte zwei Söhne, eine Tochter und drei süße Katzen.
Mein neues Zuhause lag auf der Nordinsel in Palmerston North, eine wunderschöne Kleinstadt gut zwei Stunden von der Hauptstadt Wellington entfernt. Nach drei Tagen Orientierungs-Workshop kam ich endlich in Palmerston North an. Mein erster positiver Eindruck bestätigte sich. Meine Gastfamilie holte mich ab…
Schon bald startete auch mein neuer Schulalltag. Morgens trafen wir uns zunächst in unserer „Whanau Class“. „Whanau“ ist Maori und bedeutet so viel wie „Familie“. Schüler unterschiedlichen Alters kamen zusammen und tauschten sich mit dem „Whanau Lehrer“, unserem Vertrauenslehrer aus. Dank des beeindruckenden Engagements der Lehrer war mein Stundenplan bunt und abwechslungsreich: Spanisch, gefolgt von Tourismus, praktizierter Musik, Griechenland Studien, Ernährungslehre und Sport. Nicht nur die Schulfächer waren für mich außergewöhnlich, auch die vertretenen Kulturen waren vielfältig. Ich bin dankbar für die vielen Freundschaften, die ich mit Menschen aus aller Welt knüpfen konnte.
In den Ferien und an Wochenenden zeigten mir meine Gasteltern alle Vorzüge des Lebens in Neuseeland: Radtouren entlang des Manawatu Rivers, Wanderungen in den Bergen, vorbei an Wasserfällen und satten grünen Wiesen voller Schafe, Wochenendausflügen zu umliegenden Städten. Unter der Woche ging ich manchmal mit Klassenkameraden ins Kino oder auch schon mal shoppen. Schöne Andenken an die tolle Zeit durften natürlich nicht fehlen! Ich ließ mich einnehmen von der entspannten Lebensweise der Kiwis.
Nicht nur mit meiner Gastfamilie, auch mit Gleichgesinnten entdeckte ich das Land, das die einheimischen Maoris Aoteroa, Land der langen weißen Wolke, nennen. Gemeinsam mit einer Gruppe internationaler Schüler ging es los auf einen Trip zu den schönsten Orten der Südinsel Neuseelands. Ich war verzaubert von den Seen, Landschaften und der Küste. Am meisten beeindruckte mich der kleine Ort Kaikoura mit seiner Vielfalt in der Landschaft. Er vereinte das Meer, Steinstrand, Wald und mit Schnee bedeckte Berge. In diesem wunderschönen Städtchen konnten wir nach unserem Tauchgang mit Delfinen, das Meersalz noch auf der Haut, in der Sonne baden und uns die traditionelle Mahlzeit der Maoris „Hangi“, die in handgegrabenen Öfen unter der Erde gegart wird, schmecken lassen. In jedem Ort übernachteten wir in einer anderen Unterkunft. Meist waren es sogenannte „Lodges“, Hütten, die die Einheimischen vermieteten. Dank des beginnenden Herbstes wurde es, trotz der tagsüber warmen Sonne, abends kühler und wir konnten gemeinsam am Lagerfeuer den Abend ausklingen lassen. Oder wir saßen vor dem Kamin der Unterkunft und tauschten uns über die unterschiedlichsten Erfahrungen unseres Auslandsabenteuers aus. So verschieden wir waren, die beeindruckenden Erlebnissen vereinten uns alle. Die ganz Mutigen unter uns wagten sogar den Canyon Swing mit dem Sprung vom Kliff in Queenstown. Mit im Gepäck war natürlich auch immer passender Versicherungsschutz für die Reise. Als das Abschiedsdinner näher rückte, kam es uns vor, als hätten wir schon viel mehr Zeit als nur zwei Wochen gemeinsam verbracht.
Ob ich nochmal als High School Schülerin nach Neuseeland reisen würde? Diese Frage beantwortet sicherlich jeder, auch ich, mit einem eindeutigen „Ja!“ Ich skype regelmäßig mit meiner Gastfamilie. Jedes Mal bin ich gespannt auf neue Erzählungen. Manche meiner Gastgeschwister haben bereits eigene Kinder. Und wer weiß, vielleicht kommen sie ja mal als High School Schüler nach Deutschland. Bis heute profitiere ich von den wertvollen Erfahrungen; persönlich, im Studium und auch im Beruf bei der CareMed Reiseversicherung.
Anna Houben, Executive Assistant